Zum dritten Mal zeichnete mit:forschen! Wissenschaftler*innen für ihre herausragenden Leistungen mit dem Wissen der Vielen – Forschungspreis für Citizen Science aus. Die feierliche Verleihung fand im Rahmen der PartWiss 2025 - Konferenz zur Vernetzung und Stärkung von Partizipation in der Wissenschaft im November statt.

1. Platz: Dr. Dirk Knoche, Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V.
Den ersten Platz erzielte stellvertretend für das Autor*innen-Team der Forstwissenschaftler Dr. Dirk Knoche. Ausgezeichnet wurde das Werk „Gemeinsam die Birke erforschen, Bürgerforschung zum Waldwandel: Wasserhaushalt, Biodiversität & Klimawirksamkeit (Teil 1); Messen, Auswerten & Verstehen (Teil 2)”. Die prämierte Studie lässt sich als Beitrag zur Diskussion um die Resilienz von Wäldern und die Zukunft der Forstwirtschaft einordnen. Im Fokus stehen die Potenziale der allgegenwärtigen, aber waldbaulich bislang wenig beachteten Birke. Im Projekt „PlanBirke plus C" arbeiteten Wissenschaftler*innen und Bürger*innen eng zusammen. Sie untersuchten die Kohlenstoffbindung der Baumart, ihren Wasserhaushalt und ihren Beitrag zur Biodiversität.
2. Platz: Dipl. Wirt.-Inform. Sven Bittenbinder, Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik, insb. IT für die alternde Gesellschaft, Universität Siegen
Den Preis für den zweiten Platz gewann der Wirtschaftsinformatiker Sven Bittenbinder stellvertretend für sein Team mit der Publikation „Research Buddy – From a Framework for Overcoming Language Barriers to the Development of a Qualitative Citizen Science Platform.” Das prämierte Paper erschien 2024 im Journal Interacting with Computers. Am Ende des dargestellten mehrteiligen Forschungsprozesses steht ein gemeinsam entwickelter Plattform-Prototyp, der das Potenzial hat, niedrigschwellige Teilhabe an der Wissenschaft zu ermöglichen.
Die Forschungsarbeit ist im Bereich Mensch-Computer-Interaktion zu verorten. Es geht darum, mit der Anwendung partizipativer Methoden technische Lösungen für eine verbesserte Lebensqualität im Alter zu erreichen.
3. Platz: Dr. Melike Şahinol, Orient-Institut Istanbul (Max Weber Stiftung, Bonn)
Den dritten Platz belegt Soziologin Dr. Melike Şahinol, die an ihrem Institut den Forschungsbereich „Science, Technology and Society“ verantwortet. Ausgezeichnet wird das Werk „3D printed children’s prostheses as enabling technology? The experience of children with upper limb body differences”, das 2022 im Journal of Enabling Technologies erschien. Die prämierte Forschungsarbeit zeigt beispielhaft, wie partizipative Ansätze mit vulnerablen Zielgruppen erfolgreich in der Technikentwicklung eingesetzt werden können. Das zugrundeliegende Projekt verknüpft Ansätze aus Techniksoziologie (STS), Disability Studies und Design. In der prämierten Publikation wird der Frage nachgegangen, inwieweit 3D-gedruckte Prothesen für Kinder mit Körperdifferenzen der oberen Gliedmaßen als „Enabler“ funktionieren – also als Technologie, die neue Handlungsmöglichkeiten eröffnet. Hierfür arbeitete Melike Şahinol mit Kindern, ihren Familien und ehrenamtlichen Maker*innen der NGO Robotel Türkiye zusammen.
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